Spontane Aktion mit dem Neuöttinger Seelsorger Heribert Schauer bringt satte Vorteile für die Pfarrjugend
„Zur Freude über die gelungenen Verhandlungen hab ich kurz alle Glocken läuten lassen!“ – Neuöttings Pfarrer Heribert Schauer und seine Pfarrjugend haben sich am Maifeiertag ganz spontan ein echtes Gusto-Stückerl einfallen lassen, das es weitum in dieser Art wohl noch nie gab: Der Pfarrer und seine Pfarrjugend haben schnell noch einen Maibaum-Zollbaum gezimmert, sich vor ihre Kirche gestellt und vom Trachtenverein „Edelweiß“ Wegezoll verlangt. Mit der Idee hatte sich Tobias Estermaier am Vorabend an seinen Pfarrer gewandt – und der war dafür sofort zu haben. Die Pfarrjugend hatte fix einen Sperrbalken gebaut und ein Taferl „Maibaumzoll“ angebracht.
So ausgestattet, stellte sich Pfarrer (Don Camillo“ Schauer unterstützt von den Minis, am Dienstag vor seine Kirche, breitete die Arme aus und hielt den Zug des Trachtenvereins „Edelweiß“ Richtung alten Stadtberg mit dem Maibaum erst einmal auf und forderte „Wegezoll“: „Der Thomas und ich wir haben am Stadtplatz verhandelt“, berichtete der Pfarrer. Die Trachtler mit Vorsitzenden Thomas Kelnhofer als Veranstalter des Maibaumaufstellens konnten nicht umhin – schließlich sollte der Maibaum bist 12 Uhr stehen. Unten, vor dem Gasthaus Pallauf, hatten sich bei perfekten Maibaum-Fest-Wetter schon viele Brauchtumsfreunde versammelt (am Ende waren es etwa 600) – die konnten man nicht warten lassen. Also wurde kräftig verhandelt – und „so konnten wir für die Pfarrjungen einige Vorteile aushandeln“, berichtete der Pfarrer. Erstens sollte die Pfarrjugend beim Maifest vom Trachtenverein frei gehalten werden. Zweitens bekommen die „Großen“ der Pfarrjugend (die schon volljährig) sind, beim Volksfest eine Flasche Wein ab einer vierköpfigen Gruppe. Und zu guter Letzt soll die Pfarrjugend vom Trachtenverein zu einem Grillfest eingeladen werden. Der Erfolg ist klar gegeben – und kein Wunder, dass (ganz wie bei Don Camillo) alle Glocken läuteten, um das freudige Ergebnis zu verkünden.
So hat es doch geklappt, dass der 28,78 Meter lange Maibaum bis zum Mittag – aus Sicherheitsgründen mit Hilfe eines Krans – aufgerichtet war. Von diesem freudigen Ereignis kündeten dann aber wieder die Böllerschützen. Kein Wunder, dass danach bei bester Laune (vor allem bei der Pfarrjugend) der 1. Mai ausgiebig gefeiert wurde. „Das war sehr schön, gesellig und hat viel Freude gemacht“, schmunzelte Pfarrer Schauer.
Bericht: ANA 3. Mai 2018, Seite 25, Ina Lambach
Bilder: Vereinsarchiv