Zum Inhalt springen
GTEV Edelweiß Neuötting > Vereins-Chronik

Vereins-Chronik

Um die alten Sitten und Bräuche unserer Heimat aufrechtzuerhalten, taten sich folgende Personen zusammen und gründeten unseren Verein:

Simon Hahn, Josef und Karl Zierhut, Georg Forster, Gottfried Esterbauer, Georg Schickinger, Johann Blüml, Agnes Brandner und Julie Hahn.

Die treibende Kraft war Agnes Brandner welche 1920 aus dem Berchtesgadener Land nach Alzgern übersiedelte. Die Gründungsversammlung fand am 10.02.1921 im Nebenzimmer der Brauerei Müller statt. Dabei wurde folgende Vorstandschaft gewählt:

1. Vorstand: Simon Hahn
Kassier: Karl Zierhut
Schriftführer: Georg Schickinger
1. Vorplattler: Josef Zierhut
2. Vorplattler: Georg Forster

Der Verein bekam den Namen „Frischauf“. Der Monatsbeitrag wurde für Buam auf 2 Mark und für Dirndl auf 0,50 Mark, die Aufnahmegebühr auf 5 Mark festgelegt. In einer Außerordentlichen Versammlung wurde am 15.05.1921 der Vereinsname in „Gebirgs- und Volkstrachtenverein Edelweiss“ angenommen

Im Juli ließ sich der Verein beim Inngauverband zur Aufnahme vormerken. Im April 1922 wurde für 700 Mark eine gebrauchte Standarte erworben. Diese musste aber renoviert werden, was 1113,- Reichsmark kostete; dieser Betrag wurde durch eine Mitgliederversammlung aufgebracht. Bei der Weihe der Standarte übernahm der Bruderverein „Inntaler Jettenbach“ die Patenschaft. Außerdem waren die Vereine „Grüabinga“ Rosenheim, „Edelweiss“ Mühldorf und die „Salzachtaler“ Burghausen anwesend.

Zwei Jahre später gelang es dem Verein eine zehn Mann starke Musikkapelle zu gründen. Dank der guten Vereinsarbeit aller Mitglieder konnte 1932 eine neue Fahne angeschafft werden, die wir bis heute in Gebrauch haben. Das Fest der Fahnenweihe wurde am 08.05.1932 begangen.

Die Aktivitäten des Vereins setzten sich fort, so konnte am 10. und 11.07.1937 das Inngau- Trachtenfest in Neuötting abgehalten werden. 1938 wurden neue Dirndltrachten angeschafft, um den Anforderungen beim „friedlichen Wettstreit“ und den Trachtenschauen zu genügen. Der 2.Weltkrieg hat mannigfache Wunden geschlagen, auch in unserem Verein. Viele Mitglieder mussten ihr Leben lassen, so waren es nur wenige, die sich bei der ersten Generalversammlung nach Kriegsende trafen. Vorstand Max Kronthaler besorgte bei der Militärregierung die Genehmigung, bis auf weiteres Samstag nachmittags eine Vereinszusammenkunft abhalten zu dürfen. Dank der regen Vorstandschaft ist es schnell wieder aufwärts gegangen und so konnten immer wieder Feste gefeiert werden.

1947 Oberbayerischer Heimatabend
1948 30-jähriges Gründungsfest
1960 Gaufest des bayerischen Inngauverbandes verbunden mit dem 40-jährigen Gründungsjubiläum
1971 50-jähriges Gründungsfest
1981 60-jähriges Gründungsfest
1986 65-jähriges Gründungsfest
1991 70-jähriges Gründungsfest
2001 80-jähriges Gründungsfest mit Veranstaltungen übers ganze Jahr hinweg

Neben den Besuchen der Gauveranstaltungen sowie Pflichtbesuchen bei den Inngauvereinen konnten mit Gruppen Verbindungen geknüpft werden, die weit über die Grenzen Bayerns bzw. Deutschlands hinausgehen. So kam es 1968 beim Internationalen Trachtenfest in Rosenheim zum ersten Kontakt mit der französischen Folkloregruppe aus St. Gaudens und den Pyrenäensängern aus Tarbes. Beide Gruppen wurden daraufhin zu unserem 50-jährigen Gründungsfest im Jahre 1971 eingeladen

Seither trifft man sich immer wieder in unregelmäßigen Abständen, wobei es 1980 zu einer Vereinsverbrüderung mit den Troubadours aus St. Gaudens kam. Zuletzt waren unsere Freunde aus St. Gaudens 2002 in Neuötting zu Besuch.

Unser Verein nahm 1975, 1980, 1984, 1987 und 1993 an einem internationalen Trachtentreffen teil, das abwechselnd in Jaca /Nordspanien und Orleans/Südfrankreich stattfindet. Dort konnten u.a. Kultur und Trachten von Abordnungen aus Mexiko, Japan, Neuseeland, Australien u.v.m. bestaunt werden.

Die Aktivitäten des Vereins gingen weiter, so wurde die Freundschaft mit dem Musikzug Dirmstein/Pfalz, die in den 50er Jahren begann, 1972 mit der Teilnahme an ihrem 15. Gründungsfest und durch gegenseitige Besuche weiter fortgesetzt. Eine zusätzliche Freundschaft besteht seit 1985 mit der Musikkapelle „St. Martin“ aus Eicks bei Köln. Wir lernten die Musiker 1984 in Südfrankreich kennen und beschlossen, uns alle 4 Jahre gegenseitig zu besuchen. Seit 1987 findet auch alle 2 Jahre ein Jugendaustausch statt.

Das Aufstellen des Maibaumes hat inzwischen schon eine über 50-jährige Tradition. Der Standplatz befindet sich nach wie vor seit dem 1. Baum vor dem Vereinslokal Pallauf. Der damalige Vorstand Max Kronthaler legte fest, dass der Baum jeweils am 1. Mai bis Mittag stehen muss, was bis heute aufrechterhalten wird.

In den ersten Jahren nach der Gründung wurden die Vereinsabende im Nebenzimmer der Brauerei Müller abgehalten. Gegen Ende der 20er Jahre ist man dann auf das heutige Vereinslokal Rauschecker bzw. Pallauf übergewechselt. Seit 1991 besitzt der Verein im ehemaligen Wasserhaus der Stadt Neuötting einen schönen Probenraum der Jugend, der in Eigenregie umgebaut und renoviert wurde. Dank der unermüdlichen Aufbau- und Öffentlichkeitsarbeit der Vorstände, Jugendleiter und Vorplattler ist es uns immer wieder gelungen, die Kinder und Jugendlichen anzusprechen und für uns zu gewinnen.

Mitte der 70er Jahre wurde die erste Musikgruppe im Verein gegründet. Seitdem wird darauf geachtet, dass musikalisch begabte Kinder in Gruppen zusammengefasst und gefördert werden.

In unserem Verein trägt man bis heute die Gebirgstracht. Diese besteht bei den Frauen und Dirndln aus einem Mieder und weißen Leinenzeug mit rotem Rock und gleichfarbigem Oberteil sowie einem flachen Miesbacher Hut, den ein Adlerflaum ziert. Die Buam haben die Miesbacher Tracht mit Lederhose, grüner Weste, grauer Joppe und dem Miesbacher Scheibling, ebenfalls mit Adlerflaum. Gestrickte graugrüne Strümpfe mit Zopfmuster und Überschlag sowie Miesbacher Trachtenschuhe gehören dazu.

Auf dem Hosenträgersteg ist das Neuöttinger Stadtwappen gestickt.

Wer den G.T.E.V. „Edelweiss“ Neuötting kennt, der weiß, dass durch intensive Vereinsarbeit der Wahlspruch auf unserer Fahne

„Sitt und Tracht der Alten wollen wir erhalten.“

zu jeder Zeit gepflegt und geachtet wird.

Die Vorstandschaft