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Bunte Bühne vermisst jugendliche Liebhaber

    Neue Männer braucht das Bunte Bühnen-Land

    Spielleiter Herbert Holzner kann die Rollen nicht besetzen

    (ANA vom 12.07.2012)
    Die „Bunte Bühne“ braucht neue Männer, sonst muss das Weihnachtsstück zum zweiten Mal hintereinander abgesagt werden. Spielleiter Herbert Holzner tut sich unendlich schwer, bühnenbegeisterte Mannsbilder zum Mitspielen motivieren zu können. Aktuell habe man noch etwa ein Dutzend Laienschauspieler, die sich zur „Bunten Bühne“ zugehörig fühlen, einige andere würden gelegentlich aushelfen. Aber zum Spielen braucht Holzner einfach mehr Leute – und vor allem Männer, jüngere Männer: „Vor allem der jugendliche Liebhaber, der geht mir schon seit langem ab“, sagt Holzner, selbst mit 65 Lenzen knapp zu alt dafür. Dass die Bunte Bühne, die von ihrer Gründung im Jahr 1947 weg bis zum Jahr 1997 genau 165 Stücke mit 670 Vorstellungen spielte, in den vergangenen Jahren immer weniger Stücke und Aufführungen hatte, entspricht dem Trend. Zum einen, so meint Holzner, der das Amt des Spielleiters 1990 von Konrad Stadlbauer übernommen hatte und heuer sein „40-Jähriges“ bei der Bunten Bühne feiert, gebe es zwischenzeitlich „fast in jedem Dorf eine Theatergruppe“. Auch dort stehe man oft vor ähnlichen Problemen – da wird die Belastung im Beruf als Grund angeführt, dass man keine Zeit mehr hat, bei anderen spielt die Gesundheit nicht mehr mit: „Wenn ich bloß zwölf Leut’ hab und von denen haben fünf an Weihnachten keine Zeit, dann wird’s eng“, so Holzner, denn ein „anschaubares Lustspiel braucht mindestens vier Frauen und vier Männer“.

    Konrad Stadlbauer, der von 1963 bis 1990 Spielleiter war und selbst seit 60 Jahren bei der Bunten Bühne ist, 55 Jahre lang jedes Weihnachten Theater gespielt hat, muss sich von der Bühne aus gesundheitlichen Gründen fast verabschieden: 760 Aufführungen hat er gehabt, sagt der 78-Jährige und hofft sehr, dass sich Nachfolger finden, die die Bühne wieder beleben können. Wer mit dabei sein will, kann sich an Herbert Holzner, 08633/1454 oder 0179/5039011 wenden. Das Stück, das gespielt werden soll, ist schon bestens vorbereitet: „Der Brezn-Salzer“ soll es sein, geschrieben im Jahr 2007, sagt Herbert Holzner – und bereits für das vergangene Jahr auf dem Plan. Doch mangels Spielern hatte 2011 erstmals nach 64 Jahren das Weihnachtsstück abgesagt werden müssen. Und wenn sich auch heuer niemand mehr meldet, „dann muss ich ein zweites Mal absagen“, sagt Holzner – immer noch in der guten Hoffnung, dass es so weit nicht kommen möge.