Jahreshauptversammlung der Trachtler – Reges Vereinsleben trotz Corona-Einschränkungen
Neuötting. Ausgebremst von Covid-19 wurde auch der Trachtenverein Edelweiß Neuötting. Dennoch kam einiges zustande, wie in der Jahreshauptversammlung am Samstagabend im Stadtsaal deutlich wurde – intern, aber auch mit anderen Vereinen.
Froh über die Möglichkeit, Jahreshauptversammlungen im Stadtsaal abzuhalten und somit das Vereinsleben, das neben der Jugend von treuen Mitgliedern lebt, am Laufen zu halten, zeigte sich Bürgermeister Peter Haugeneder. Ihn beeindruckte, dass in dieser Zeit bei den Trachtlern viel im Hintergrund lief.
„Bei uns ist immer etwas los“, bekräftigte Vorsitzender Thomas Kelnhofer. Doch auch er wusste zu berichten, dass Corona nicht vor den Trachtlern Halt mache. Laptop und Lederhose seien deshalb gefragt – so konnte man untereinander durch soziale Netzwerke gut verbunden bleiben.
Die Finanzlage legte Kassier Thomas Strohmeier dar. 101 Buchungen hatte er im letzten Vereinsjahr zu tätigen – und dies mit Bravour, wie die Revisoren Herbert Holzner und Reserl Wimmer bestätigten, woraufhin die Vorstandschaft einstimmig entlastet wurde. Auch oder besonders wegen des Wegfalls des Weinzeltes 2020 auf der Dult wurde ein Defizit von über 2500 Euro eingefahren. Die Planungen für das Jubiläum des 100-jährigen Bestehens 2021 sind trotzdem gut möglich (wir berichteten). Strohmeier informierte weiter, dass sich der Verein, um die Finanzlage aufzubessern, für die Adventstombola von WINN beworben und den Zuschlag erhalten habe.
„Das Vereinsjahr 2019/2020 wird in die Geschichtsbücher eingehen, denn ich kann überwiegend von Terminen berichten, die nicht stattfanden“, so Schriftführerin Claudia Kelnhofer. Das Vereinsjahr begann allerdings ganz normal mit der Jahreshauptversammlung im Oktober 2019 im Vereinslokal Pallauf, dem Jubiläumsheimatabend der „Reischachtaler“ Reischach anlässlich ihres 70-jährigen Bestehens, einigen Vereinsabenden, der Weihnachtsversteigerung und der Weihnachtsfeier, den Weihnachtsaufführungen der Bunten Bühne und dem Gebietsvereinsabend. Eine Abordnung besuchte den Stadtball, kam der Faschingsprinz doch diesmal mit 1. Jugendleiter Markus Demmelhuber aus den Reihen des Vereins. Und schließlich gab es eine Beteiligung beim Gaudiwurm mit einer Fußgruppe unter dem Motto „Was ist los mit Frau Holle“. Dabei sorgten die „Vereins-Mädels“ für guten Umsatz am Getränkestand.
Ab Mitte März bis Ende Juni war Zwangspause, der viele Termine zum Opfer fielen. Erst am 21. Juni ging es mit Versammlungen und Vereinsabenden unter besonderen Auflagen weiter. Nachdem der neue Maibaum dieses Jahr nicht aufgestellt werden konnte, wurde der alte Baum am 28. Juli mit Hilfe der Feuerwehr und dem Kranverleih Saller umgelegt. Dem Verein gehören derzeit 393 Mitglieder, ohne Kinder und Jugendliche an.
Vorplattler Robert Strohmeier begann seinen Bericht mit den zur Tradition gewordenen Auftritten beim Kirta des XXXLutz im Oktober 2019. Über Weihnachten und Fasching ist es immer etwas ruhiger, es wird nicht regelmäßig geprobt, „wir machen Urlaub“. Dann hat Corona die Aktivitäten unmöglich gemacht. Erst im Juni wäre es theoretisch möglich gewesen, Proben abzuhalten, allerdings nur Buam, nur Dirndl oder mit einem festen Tanzpartner; dies war nicht umsetzbar. Das Hygienekonzept für Goaßlschnalzerproben war leichter umzusetzen, so erfolgte das erste Schnalzen seit Oktober 2019 am 16. Juli. Seit September gibt es neue Richtlinien, unter deren Vorgaben wieder vernünftige Probenarbeit möglich ist und somit am 22. Oktober damit begonnen werden kann, sollten die Infektionszahlen im Landkreis Altötting auf niedrigem Niveau bleiben. „Ich möchte auf keinen Fall ein unnötiges Risiko eingehen“, so Strohmeier.
Seit der letzten Jahreshauptversammlung fanden 31 Proben statt, davon neun Jugend- und 22 Kinderproben. Derzeit besteht die Kinder- und Jugendgruppe aus 18 Kindern und Jugendlichen (allerdings nur 16 Tänzern), davon elf Dirndl und sieben Buam, erklärte 1. Jugendleiter Markus Demmelhuber, der auch die Ergebnisse des Gebietspreisplattlns vom Oktober 2019 in Hebertsfelden und des Gaujugendpreisplattelns im November in der Wendelsteinhalle in Brannenburg bekannt gab. Des Weiteren gab es den Trachtentausch der Dirndl und der Buam, Auftritte beim Ehejubilarstag der Pfarrei, beim Gaujugendtanz in Nußdorf und eine Einladung zum Gebietsvereinsabend in Wittibreut. Es wurde gebastelt im Advent und auch als Ersatz für das Zeltlager, der Hl. Nikolaus besuchte die Jugend, und es wurde kräftig Fasching gefeiert. Da das Maibaumaufstellen dem Virus zum Opfer fiel, wurden auf Vorschlag von 2. Jugendleiterin Carina Demmelhuber viele eigene Maibäume bei den Familien der Kinder und Jugendlichen, aber auch bei einigen Vereinsmitgliedern in deren Gärten aufgestellt.
Nachdem weder Wünsche noch Anträge im Raum standen, verblieben 2. Vorsitzender Bettina Grashuber nur die Abschiedsworte: „G’sund bleim!“
GEEHRT WURDEN
Zehn Jahre: Catharina Bauer, Adam Ströll und Monika Rehklau
25 Jahre: Anneliese Thalhammer, Stephan Mayer und Ernst Mayer
40 Jahre: Christa Putz, Petra Warmbrunn, Manfred Schultheiß, Robert Strohmeier, Evi Eichberger, Christian Nöhmaier und Rudolf Schultheiß
50 Jahre: Manfred Garlatti.
ANA: 14.10.2020, S. 22, Foto und Bericht: Frau Kähsmann